Alex' Kindheit mag wie in einem modernen Märchen erscheinen. Ein schickes Haus mit Garten. Ein großes Kinderzimmer voller Spielzeug. Beliebte Eltern. Gute Noten. Den besten Ballett- und Klavierunterricht der Stadt.
Doch was für viele von außen wie ein Traum erscheint, ist für Alex ein goldener Käfig. Erwartungen und Druck von allen Seiten. Alles muss perfekt sein, in allem soll sie die Beste sein... dabei will sie doch einfach nur gemeinsam mit ihrem Kucheldrachen "Tato" ihre Fantasiewelten erkunden, Elfenkönige retten, auf magischen Bällen tanzen oder in der Matschpfütze bei der Schaukel spielen. Einfach nur ein Kind sein.
Aber sie möchte ihre Eltern nicht enttäuschen. Und so fügt sie sich den Wünschen und Anforderungen immer wieder. Doch viele Jahre und drei quälend langweilige Semester im von ihren Eltern angepriesenen Jurastudium später bleiben die Differenzen bestehen. Unzufrieden und im Zwiespalt mit sich selbst muss sich Alex also endlich den alles entscheidenden Fragen stellen:
Was will sie?
Wer will sie sein?
Welchen Weg will sie gehen?
Fragen, die sie in eine Spirale ihrer Gedanken stoßen, bis sie sich plötzlich in ihrem Mind Palace -- ein Gedanken Palast, der ihrem Elternhaus der frühen 2000er-Jahre ähnelt und in die verschiedenen Stadien ihres bisherigen Lebens vereint -- zwischen verstaubten Erinnerungen, bizarren Erlebnissen und einem sehr lebendig wirkenden Tato wiederfindet.
Doch aufgepasst in Alex Kopf ist nichts, wie es scheint. Es bedarf nur eines genauen Blickes, um die surrealen Elemente des Geistes zu entdecken.Hinter jeder Tür kann sich eine Überraschung befinden. Hinter jedem Objekt ein Portal zu einer (un-)schönen Erinnerung verbergen.
Start- und Hauptdrehpunkt des Spiels ist der HUB. Ausgehend von Alex Kinderzimmer kann der Spieler das Haus und all seine Räume und Zimmer erkunden. In Form von Interaktionsgegenständen ist es hier möglich, Objekte zu sammeln und Hintergrundinformationen rund um Alex’ Leben und Kindheit in Erfahrung zu bringen.
Zusätzlich zu den Interaktionsgegenständen gibt es “Schlüsselobjekte”, die als Schlüssel/Auslöser für Erinnerungen und den damit verbundenen Levels dienen.
Eines der ersten Erinnerungs-Level, das der Spieler betreten kann, ist der “Spiegelraum”. Angelehnt an Alex’ ehemaliges Ballettstudio ist dies das Level, in dem man sich verzerrter Selbstwahrnehmung und Zweifeln, die durch das hoch kompetitive und kritische Umfeld des Sports ausgelöst wurden, stellen muss. Bei einem Spiegelrätsel ist es die Aufgabe des Spielers, die verzerrten Spiegelbilder wieder gerade zu rücken und zugleich “Anti-Alex”, die Verkörperung von Alex Selbstzweifeln, im letzten verbleibenden Spiegel zu fangen, ohne sich von ihren verletzenden Worten beeinflussen zu lassen.
Der Artstyle von “Insight” wurde von Netflix’ Weihnachtsfilm “Klaus” unter der Regie von Sergio Pablo inspiriert und für die Umsetzung 3D abgewandelt und erweitert. Hauptaugenmerk wurde dabei auf die asymmetrischen Kanten und trapezförmig zulaufenden Objekte im Spiel gelegt, um einen möglichst ansprechenden und gelebten Stil zu kreieren.
Zur Unterstützung des Stils wurde von Aday Rhawi mittels Abelton eigens ein atmosphärischer Soundtrack komponiert. Grundlage hierfür ist der Klang von mechanischen Walzenspieluhren.
Das Theme des Soundtracks begleitet den Spieler durch das gesamte Spiel.
Auch die im Spiel verwendeten Menü-Elemente und Interaktionsbuttons wurden angelehnt an den schiefen und sympathischen "Klaus-Stil" entwickelt. Die im Spiel verwendete Auswahl an Elementen umfasst unter anderem Slider, Interaktions-/Suchaufforderungen, Zurück- und Menü-Buttons.
Auch abseits der UI sollte der Stil der Buttons integriert werden und ist so zum Beispiel in der Form der Vertäfelung auf der Spieluhr des Startbildschirms wiederzufinden.
Für Tato, der Guide und einzige aktive Narrator im Spiel, wurde mit der Stimme des Synchronsprechers Manuel Georg gearbeitet. Hierfür konnte das Equipment (Sprecherkabine und Software) des AudioLabs der Hochschule Augsburg genutzt werden.
Für die Aufnahmen wurde ein ganzer Tag freigehalten, sodass mehrer Takes aufgenommen und Feinheiten direkt vor Ort angepasst werden konnten.
Im Bereich der Animation wurde mit zwei Praktiken gearbeitet; dem klassischen Keyframing und Motion Capture.
Da Tato's Skeleton komplexerer Struktur ist, wurde sein Walk und Flug-Cycle mittels Keyframe Animation sorgfältig von Hand in Blender erstellt. Sowohl seine Gestik als auch seine Mimik sind mit Bones ausgestattet. Beim Weightpainten sind einige Schwierigkeiten aufgekommen – wie etwa die Flügel vom Tato, die hin und wieder bei der Animation ineinander reinclippten, und Tatos einzelne Stacheln, die sich mit den Bones merkwürdig verzerrten.
Trotz dieser Schwierigkeiten und genau 107 Bones später sind 11 lustige und süße Animationen entstanden.
Alex' menschlisches Skeleton hingegen, ist mit Motion Capture kompartibel, sodass wir im MoCap Lab der Hochschule Augsburg die vielseitigen Animationen und Bewegungen unseres Main Characters aufgenommen und in den darauffolgenden Wochen überarbeitet, korrigiert/ausgebessert und zugeschnitten haben.
Diese Post-MoCap Lab Schritte in der Bearbeitung erfolgten - wie auch zuvor bei Tato - in Blender.
Über verschiedene Smoothing-, Reducing- und Easing Verfahren konnten so Fehler und Unreihnheiten in den Aufnahmen entfernt und falls nötig von Hand nach ge-Keyframed werden.
