Im audiovisuellen Schmelztiegel
IGNIS ist eine interaktive Medienkunstinstallation.
Im Kohlenkeller der Alten Schmiede am Milchberg werden in Projektionen Eindrücke des Schmiedehandwerks verarbeitet. Die immersive Erfahrung lebt von einer durch Gesten beeinflussbaren audiovisuellen Komposition.
So wird dazu eingeladen, in die geschichtsreichen Räumlichkeiten einzutauchen und für einen Moment seinem Alltag zu entfliehen.
Die Alte Schmiede ist ein historisches Gebäude das bereits 1184 in einer schwäbischen Chronik erwähnt wurde. Wo bis vor 60 Jahren noch Hufschmiede arbeiteten, findet heute ein spannendes Restaurationsprojekt von Studierenden der Hochschule statt.
Die mit Liebe aufbereiteten Räume haben ein wahrlich außergewöhnliches Ambiente und sollen Platz für Veranstaltungen, Seminare und Ausstellungen bieten.
Speziell der dunkle Kohlenkeller bot sich hervorragend für eine Zusammenarbeit an, bei der über 1000 Jahre altes Mauerwerk auf modernste Medientechnologie trifft.
Die in Echtzeit generierten Visuals unseres Projekts greifen Motive wie Glut, sprühende Funken oder Damaststahl auf und interpretieren sie in abstrahierter Weise. Komplementär wird Audio erzeugt, in Form eines Gemischs aus synthetisierten Klängen und verzerrten Aufnahmen der Klangwelt der Schmiede. Die Samples stammen etwa von fallenden Hufeisen oder von auf Ambosse schmetternden Hammerköpfen.
Dramaturgisch arbeitet der Ablauf konstant auf einen finalen Klimax hin: Die visuelle Gestaltung entwickelt sich vom Punkt zur Fläche. Inhaltlich lässt sich der Prozess als Verlauf vom ersten Funken zur vor Hitze gleißenden Weißglut deuten.
Der technische Aufbau der Installation begründet sich durch den Wunsch, dem Nutzer ein fesselndes Erlebnis zu bieten, durch welches er die Außenwelt für einen Moment vergessen kann. Um das zu erreichen, werden eine 4.1 Surroundtonanlage und 3 Beamer verwendet, die das gesamte Sehfeld bespielen können.
Weiterhin wurde es durch einen Kinectsensor ermöglicht, den Prozess zu beeinflussen und mit dem Kunstwerk in den Dialog zu treten. Die in der Software Touchdesigner generierten Bilder reagieren auf die Position des Betrachters und über die Software LoopMIDI kann die in Ableton stattfindende Klangsynthese basierend auf den Armbewegungen moduliert werden.
Der gesamte Aufbau steht beim Betreten des Raumes im Dunkeln verborgen und wird erst gegen Ende, wenn der Raum in strahlend weißes Licht getaucht ist, enthüllt und somit entmystifiziert.
Team
Timon Michielsen, Maximilian Mazanec, Sofia Jørgensen, Valeriia Butakova, Marina Hilken, Alex Stemper, Sarah Glöckner, Fabian Pitzer, Lennard Sahin
Betreuer
Rosa Rohm und Fuat Yüksel
Kooperationspartner
Alte Schmiede Augsburg
https://www.hs-augsburg.de/Architektur-und-Bauwesen/Alte-Schmiede-2020.html
Pink Production Service
https://pinkproductionservice.com/
Links
Instagram: https://www.instagram.com/ignis.aux/